geōgraphia
Die Masterarbeit geōgraphia von Marcel Moos richtet den Blick auf urbane Transformationen aus einer systemischen Perspektive und öffnet einen Möglichkeitsraum, in dem Zukunft neu gedacht werden kann. Ausgangspunkt ist die Untersuchung der wechselseitigen Einflüsse zwischen Mensch und Raum – ergänzt um emotionale und erinnerungskulturelle Dimensionen, die oft unsichtbar bleiben, jedoch entscheidend für das Verständnis städtischer Entwicklung sind.
Im Zentrum steht eine spekulative Zukunftsreise, die bewusst alternative Möglichkeiten zulässt und vertraute Strukturen infrage stellt. Sie lädt dazu ein, Stadt nicht nur als gegebenen Rahmen zu begreifen, sondern als gestaltbares Gefüge, das in unterschiedlichsten Zukünften existieren könnte. Der experimentelle Workshop bildet dabei einen wichtigen Bestandteil der Untersuchung: Er macht urbane Einflussfaktoren über verschiedene Zeitschichten hinweg sichtbar und liefert Impulse für die spekulative Weiterentwicklung.
Durch das Zusammenspiel von systemischer Analyse, kreativem Erzählen und spekulativen Szenarien entsteht ein Denkraum, der neue Perspektiven eröffnet und Handlungsoptionen erprobt. geōgraphia verdeutlicht, dass nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung dort beginnt, wo wir bereit sind, eingefahrene Sichtweisen zu verlassen, Ungewissheit zuzulassen und Stadt als ein gemeinsames, offenes Werden zu gestalten.