Materialkreisläufe durch System Design -Nutzbarmachung von Sekundärrohstoffen

Die nachhaltige Kreislaufwirtschaft ist ein möglicher Lösungsweg von komplexen Krisen wie der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und Ressourcenknappheit, ist aber durch das etablierte lineare Wirtschaftssystem nicht problemlos umsetzbar. Materialkreisläufe sind ein wichtiger Teil der Kreislaufwirtschaft, deren gesellschaftliche Perspektive der Fokus dieser Masterarbeit ist. Diese Masterarbeit sucht Hebelpunkte, die die Weiternutzung von Materialien und das Bewusstsein für den Wert von Materialien in Berlin fördern. Auf der Basis von partizipativen Interviews mit Akteur:innen, die sich mit Materialien beschäftigen, und Privatpersonen, wurden Materialkreisläufe in Berlin mittels System Design analysiert.

Die daraus ermittelten Hebelpunkte sind: Zugang für Wiederverwendung stärken, Praxis von R-Strategien im Privathaushalt, Flächen für mehr Nachhaltigkeit, Verbreitung von Nachhaltigkeit durch vernetzte Zusammenarbeit, höhere Qualitätsstandards und materialwertschätzendes Kreislaufdenken als Paradigma. An diesen Hebelpunkten setzt die Intervention des Material Hubs an. Der Material Hub ist eine Anlaufstelle, an der Menschen gebrauchte Materialien abgeben und erhalten können. Er soll in unmittelbarer Nähe zum Baumarkt eingerichtet werden, um ein möglichst niedrigschwelliges und ergänzendes Angebot zu bieten. Die Vision ist, dass durch den Hub Wiederverwendung von gebrauchten Materialien alltäglich wird, um langfristig zirkuläre Materialnutzung zu fördern und neue Ressourcen zu schonen. Diese Vision wird durch spekulatives Design in Form einer Kurzfilmreihe in das Jahr 2030 extrapoliert weitergedacht.