Zwischen Inspiration und Umsetzung – Die Entwicklung künstlerischer Praxis im städtischen Kontext
Die Masterarbeit „Zwischen Inspiration und Umsetzung – Die Entwicklung künstlerischer Praxis im städtischen Kontext“ verfolgt das Ziel, ein kontextuelles Grundverständnis für künstlerische Prozesse in urbanen Räumen zu schaffen. Aufbauend auf literaturbasierter Forschung sowie dem praxistheoretischen Werk „Objects“ des Künstlers und System Designers Sven Wiesner werden hier wesentliche Aspekte künstlerischer Praktiken und deren Entwicklung untersucht.
Im Mittelpunkt steht die Entwicklung der künstlerischen Praxis als Prozessgröße, die sich auf den städtischen Kontext beschränkt und durch komplexe Verknüpfungen leiblicher, körperlicher, intellektueller und kognitiver Wissensformen gekennzeichnet ist. Entgegen der traditionellen Auffassung, dass Wissen rein intellektuell vermittelt werden muss, nähert sich diese Masterarbeit zeitaktuellen Bildungsansätzen, die auf kulturelle Teilhabe setzen. Die künstlerische Praxis wird dabei als Erschaffungsprozess verstanden, in dem Forschungsthemen durch eigene Zeichen und Formen des Künstlers repräsentiert werden.
Die Masterarbeit bezieht sich auf methodische und theoretische Widerstände, denen Künstler in ihrer Arbeit begegnen und durch ihre Werke antworten. Die ästhetischen Dimensionen wie das künstlerische Handeln, das Handwerk, die Umsetzungspraxis sowie das leibliche Spüren als Wahrnehmungskompetenz fließen dabei in die Betrachtungen ein und verdeutlichen, dass künstlerische Praxis nicht nur abstrakt-theoretisch, sondern auch sinnlich und praktisch erfahrbar sein muss.
Im Werk „Objects“ von Sven Wiesner spitzt sich diese Herangehensweise zu: Als komplexes, in sich verflochtenes Designprojekt vereint es Ansätze aus verschiedenen künstlerischen Praktiken und wissenschaftlichen Disziplinen. So kann sich die künstlerische Praxis in einem dialogischen Prozess fortlaufend weiterentwickeln. Als Autor dieser Masterarbeit und Bildender Künstler beschreibt Sven Wiesner u.a. die Herstellung seiner eigenen künstlerischen-Werkzeuge und ihre performative Installation als systemischen Designprozess im städtischen Erdboden. Die Herstellung seiner Kunstobjekte, die Verpackung seiner Werke in eigenen Behältern, ihre Vergrabung, ihre Ausgrabung und die Weiterentwicklung der Objekte kennzeichnen dabei wesentliche Aspekte seiner künstlerischen Praxis.