Inklusion als Möglichkeitsrahmen im Hochschulkontext
Unter der Forschungsfrage „Welche Barrieren existieren für Studierende mit Behinderung, chronischer und psychischer Erkrankung sowie umschriebenen Entwicklungsstörungen in Hochschulen und welche Möglichkeiten bietet Hochschullehre für Inklusionssensibilisierung?“ wurde das System Hochschule beleuchtet. Die Recherche ergab, dass eine große Gruppe Studierender beeinträchtigungsbezogene Schwierigkeiten in sozialen Kontakten und der Kommunikation an Hochschulen haben. Diese resultieren aus fehlendem Wissen und Vorurteilen bei Kommiliton*innen und Lehrenden. Dementsprechend bedarf es der Aufarbeitung und Aufklärung zu Stereotypen zu Behinderung, psychischen und chronischen Erkrankungen sowie umschriebenen Entwicklungsstörungen.
Mittels Fortbildungen von Lehrenden und Verwaltungsmitarbeiter*innen und der neu konzipierten Module „Diversität und Inklusion“ und „Inklusives Design“ soll die Reflektion der eigenen Normalitätsvorstellungen und Verhaltensweisen angeregt und gefördert werden, um beeinträchtigungsbezogene Schwierigkeiten im sozialen Miteinander an Hochschulen zu senken. Eine Online-Lehrplattform soll Studierende und Lehrende im Lernprozess unterstützen. Auf der Sensibilisierung der nicht betroffenen Hochschulmitglieder liegt das Hauptaugenmerk, da Inklusion die Anpassung der Umwelt, nicht der Betroffenen fordert. Das Potenzial der Sensibilisierung und das Vermitteln berufsspezifischer Fähigkeiten an künftige Arbeitnehmer*innen liegt dabei darin, dass sowohl das soziale Miteinander im Hochschulkontext verbessert werden kann, als auch im Arbeits- und Privatleben und somit ein Wirken über die Systemgrenzen hinaus auf gesellschaftlicher Ebene möglich ist. Dies ist umso bedeutungsvoller, da, wie die Recherche aufzeigt, Menschen mit Behinderung strukturell benachteiligt werden und Menschen mit psychischen Erkrankungen Teilhabeeinschränkungen erfahren.