Schrebergärten an die Wand! — Regeneriert die Ernährungskultur die Stadtlandschaft?
Das Reallabor - eating walls - stellt die physische und mentale Trennung von sozialen, technologischen und ökologischen Systemen in Frage und überbrückt die Lücke, indem es einen experimentellen Raum schafft, der sich auf die urbane Lebensmittelproduktion konzentriert. Ziel dieser partizipativen Intervention ist es, einen öffentlichen Austausch über den Lebensmittelanbau in der Stadt, die Erwartungen und Bedürfnisse der Bürger anzuregen. Sie vereint die ideologisch getrennten Anbauprinzipien der technologischen und der natürlich unterstützten städtischen Lebensmittelproduktion. Der Raum ermöglicht dies, indem er auf der einen Hälfte eine hydroponische Indoor-Farm beherbergt, während die zweite Hälfte Raum für Menschen und die Ökosphäre bietet. Die von der Permakultur inspirierte Lebensmittelproduktion, die aus Bodendeckern und Kletterpflanzen besteht, nimmt den geschaffenen Raum mit der Zeit immer mehr ein. Die Pflanzen, die draußen wachsen, können sowohl im übertragenen als auch im praktischen Sinne in den Innenraum eindringen und ermöglichen so eine Interaktion zwischen den scheinbar getrennten Räumen. Dies veranschaulicht visuell die Basis der Installation als ein vitales Ökosystem, das lebenserhaltende Dienstleistungen ermöglicht.
Durch die Aktivitäten der Stadtbewohner erreicht das eating walls sein volles Potenzial. Mensch-Natur-Interaktion und Mensch-Technik-Interaktion sind fast gleichzeitig möglich. Auf diese Weise werden abstrakte und komplexe Zusammenhänge in einem sehr dichten urbanen Raum greifbar.
Das Design dieses immersiven Erlebnisses erforscht, wie durch Symbiose Co-Profits geschaffen werden können, wie lokale Kreisläufe etabliert werden können und was es braucht, um einen Paradigmenwechsel hin zu regenerativem Handeln zu vollziehen. Mit der städtischen Lebensmittelproduktion werden heute mehrere Ziele verfolgt, ohne dass sie als unverbunden wahrgenommen werden: Ertrag (wirtschaftliches Denken, Ernährungssicherheit), Umweltbildung (Naturverständnis), Selbstwirksamkeit (Wissen zum Handeln) und die Regeneration des natürlichen Ökosystems (Förderung der Biodiversität).